Rezensionen

Rezension von Manfred Fürst


Ich-Erzählerin, mit Deckname Carolin „Caro“ Bauer, zurück in Wien und arbeitet in einer Friedhofsgärtnerei des Wiener Zentralfriedhofs. Die arme Caro ist sehr ich-fixiert mit Verfolgungsfantasien; über der kleinen Maus Caro die russische Mafia, dort hat sie als Polizeispionin/-informantin und Dokumentenfälscherin das Töten gelernt. Offiziell ist sie tot, aber die Russen sind ihr auf der Spur. Mit Spezialgewehren kennt sich Caro aus, sie wechselt von einem Sniperrifle zum anderen, von der amerikanischen Barrett zur kanadischen Cadex Kraken. Natürlich im Darknet gekauft. Was braucht das Mädl ein Scharfschützengewehr? Auf dem Friedhof zieht Caro magisch Leichen an, frische und alte. Caro wünscht sich, „optisch kugelsicher“ zu sein.

Wir stellen uns die gleiche Frage wie Caro: „Warum mischt sie sich in Dinge ein, die sie nichts angehen?“

„Ich habe ganz sicher ein psychisches Problem. Ich leide unter Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Panikattacken, depressiven Verstimmungen, keine Wahnvorstellungen, nur leichte Paranoia, eben PTSD, Posttraumatic Stress Disorder“, sagt Caro.

Was sich am Anfang wie eine Krimikomödie liest, entwickelt sich sehr spät zu einem echten Thriller. Es ist ja eigentlich lustig wie Caro durch ihr Leben und den Friedhof strauchelt, doch wartet man darauf, dass es „kracht“ und man wartet relativ lang darauf. Das ist eben Poznanskis Erzählstil.

Und bitter ernst wird es wird es dann doch, mit einer sehr aktuellen Problematik.

Es ist ein bekanntes Paradoxon, wer Grausamkeiten beschreibt, sehnt sich nach Harmonie und heiler Welt.

Rezension von Streiflicht


Ich glaube, an dieser Autorin scheiden sich einfach die Geister. Entweder mag man ihre Schreib- und Denkweise oder eben nicht. Ich mag sie und war schon von Teil eins sehr begeistert. Es geht nicht immer ganz logisch zu und man darf nicht zuviel nachdenken, aber dann ist es spannend, unterhaltsam und manchmal auch lustig.

Meiner Meinung nach sollte man das erste Buch aus dieser Reihe gelesen haben, um zu verstehen, warum Carolin tut, was sie tut und warum sie nicht immer rational handelt und manchmal wie eine Psychopatin wirkt. In meinen Augen ist sie tief traumatisiert und hier erfährt man nun endlich genau, warum das so ist. Dann lässt sich auch vieles nachvollziehen und verstehen. Und man wird unglaublich neugierig auf den dritten Teil, der noch mehr Verwirrung, Gewalt und Angst verspricht. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Dieses Buch ist ein eher ruhiger Zwischenteil, der zeigt, wie Carolin ist, was war und warum sie wurde, wie sie ist, und vielleicht auch schon, was kommen mag. Mir hat es gefallen, für mich eine gelungene Fortsetzung, die Lust auf mehr macht.

Rezension von Ulrike Weinhäupl


Im Zentrum steht erneut die Blumenhändlerin Carolin, die zuvor als Polizeispitzel arbeitete und in höchster Gefahr schwebte. Ihre Lage in der Blumenhandlung auf dem Wiener Zentralfriedhof ist unsicherer denn je, weil ihre Rückkehr nicht unbemerkt blieb. Grabsteine werden mit satanischen Symbolen beschmiert, auf einem Grab wird eine Leiche entdeckt. In Carolin wächst die Angst, sie entschließt sich zu einem folgenreichen Schritt.
Purer Horror - Marke Poznanski

Rezension von Barbara Pernter


Am Wiener Zentralfriedhof werden Gräber von Grabschändern geöffnet und die Grabsteine mit satanistischen Symbolen beschmiert. Die Polizei ermittelt. Die Blumenhändlerin Carolin hat etwas gesehen, doch sie hat einen guten Grund nicht die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zu ziehen. Denn sie versteckt sich vor ihrer Vergangenheit, und die scheint immer näher zu kommen.
Wer „Vanitas. Schwarz wie Erde“ gelesen hat, wird in diesem neuen Buch unbedingt lesen wollen, wie es mit Carolin Bauer weitergeht. Und es geht unglaublich weiter. Wie oft habe ich mich gefragt, ob sie nicht überreagiert, sich die Bedrohung nicht nur einbildet. Doch Carolin weiß, dass wer sich mit der Russenmafia eingelassen hat, den kann auch der Tod nicht vor Rache schützen.

Rezension von Harakiri


Carolin Bauer ist wieder zurück in Wien und auf dem Zentralfriedhof geht es ganz schön rund: satanische Rituale werden abgehalten und Carolin wähnt sich beobachtet. Beides lässt ihr keine Ruhe und sie beginnt zu forschen. Leider bleiben ihre Nachforschungen nicht ganz unbemerkt und Carolin gerät in Gefahr.
Den Wiener Zentralfriedhof als Schauplatz für Krimis zu machen, halte ich für eine gute Idee. Die Location an sich ist ja schon ein wenig schaurig und wenn dann noch geköpfte Hühner und satanische Zeichen dazu kommen, dann passt das einfach sehr gut.
Carolin ist mir als Charakter sehr sympathisch, allerdings hat sie dieses Mal nun wirklich ein wenig zu sehr über die Stränge geschlagen und die Story fand ich etwas zweifelhaft. Vor allem, dass Alex so gar nichts erzählt, da wird der Leser, genau wie Carolin, doch sehr ungehalten. Mit jeder Seite des Buches wächst die Spannung und man mag es gar nicht mehr zur Seite legen. Ist Carolin nur paranoid oder tauchen wirklich wieder Schatten aus ihrer Vergangenheit auf? Denn die haben ja nun wirklich noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen.
Man sollte den ersten Band Vanitas „Schwarz wie Erde“ gelesen haben, um diesen Folgeband zu verstehen. Einiges aus Carolins Vergangenheit wird immer wieder erwähnt und schon als Leser beider Bände ist man manchmal überfordert, denn Poznanski macht es geheimnisvoll und entlässt Carolins Geheimnis nur häppchenweise in die Freiheit. Aber immerhin erfährt der Leser nun endlich mehr, was es mit Carolins Vorgeschichte auf sich hat. Das fand ich im ersten Band nämlich noch sehr zäh. Es wurde nur erwähnt, dass sie eine schlimme Vorgeschichte hatte, aber nicht detailliert, was denn nun eigentlich.
Das Ende ist offen, vor allem ist das Verschwinden einer Person ungeklärt und ich bin schon gespannt auf den nächsten Band der Reihe. Und vor allem auch, ob das Auftauchen dieses italienischen Kommissars für Carolin ein neues Glück bedeutet.
Fazit: auch wenn ich mich ein wenig über Carolin geärgert habe, mochte ich das Buch sehr gerne und konnte es schließlich gar nicht mehr zur Seite legen. Die Ereignisse überschlagen sich und die Szene im Grab fand ich schaurig-schön, so dass die letzte Seite viel zu schnell nahte.