Rezensionen

clownmäßigsuperstark
Rezension von Claudia Reinländer


von Anne Schwede

Ottilie PfefferMinze Tatsächlich

Klappentext / Inhalt:

Ottilie PfefferMinze Tatsächlich ist ein richtig echter Clown, mit einer echten roten Nase und viel zu großen Schuhen.
Die hat bereits eine ClownSchule besucht, was ihr allerdings noch fehlt, ist das Lernen in einer richtigen Schule mit echten Kindern. Na und so steht sie am Einschulungstag plötzlich zwischen all den wartenden Kindern. Aufgeregt und voller sprudelnder Vorfreude erlebt sie ihren ersten richtigen Schultag.
Ab sofort hat sie das große Glück und die Erlaubnis der Direktorin, das zu lernen, was sie noch nicht weiß. So huscht sie einmal in der Woche von einer Klasse in die andere und drückt, genau wie die Kinder die Schulbank.
Es dauert gar nicht mehr lange, bis dass ihre drei Freudinnen Schnipsel, Frida Wichtig und Lolla Grünli ebenfalls neugierig ihre Nasen in den Schulalltag stecken. Sie wollen unbedingt die gleiche Freude erleben wie ihre Otti. Wen wundert es da, dass das Lernen zum Vergnügen wird. Es werden fleißig Buchstaben gesammelt, Tische mit dem Zollstock verrückt, viel gelacht und gemeinsam geträumt. Sogar Flugstunden gibt es für die Kinder und verzauberte Wollfäden verstreuen gesundmachende Magie.
Die vielen kleinen Geschichten in diesem Kinderbuch erzählen lebhaft aus dem Leben eines SchulClowns, sie sind echt und nach wahren Begegnungen von Anne Schwede aufgeschrieben und illustriert. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Klinik- und SchulClown.

Cover:

Fröhlich, farbenfroh und glücklich wirkt dieses Cover. Es drückt auf liebevolle Art und Weise die Thematik aus. SchulClown Ottilie ist hier sehr strahlend und glücklich abgebildet und bringt dies auch herüber. Eine wunderschöne Zeichnung, mit einer tollen und fröhlichen Ausstrahlung. Optisch und farblich wundervoll umgesetzt.

Meinung:

Habt ihr schon mal von einem SchulClown gehört oder gelesen? Gibt es nicht? Na klar und Ottilie PfefferMinze Tatsächlich gibt euch sogar ganz genaue Einblicke und Eindrücke. Und lass dir gesagt sein, Clown ist nicht gleich Clown. Auch dies erfährt man im Buch. Lest mehr über Ottilie und ihre drei Freundinnen.

Inhaltlich möchte ich hier gar nicht zu viel erzählen oder gar spoilern und halte mich fahr mit genaueren Informationen zurück. Ein tolles, eindrucksvolles, emotionsreiches und auch sehr tiefgründiges Buch mit starker Wirkung. Also schaut einfach mal hinein.

Ottilie überzeugt auf ihre ganz eigene und ganz spezielle Art. Offen, fröhlich, freundlich und eine Weltentdeckerin, die einfach ansteckt mit ihrer Art. Die Textabschnitte sind gut gewählt und lassen sich sehr angenehm und locker lesen. Der Schreibstil ist sehr schön und liebevoll gewählt. Schnell bekommt man Einblicke in Ottilies Welt. Es vermittelt gute Laune, hinterfragt, stimmt aber auch nachdenklich, macht Mut und informiert.

Zu Beginn stellt sich Ottilie erst mal vor und dann lernt man mehr und mehr von und über Ottilie als SchulClown kennen und auch verschiedene Geschichten und Einblicke hinein.

Spielerisch werden hier Lebenssituationen aufgegriffen und Mut gemacht. Man merkt, dass sehr viel Herzblut in diesem Buch steckt und auch bei der Umsetzung sehr viel Gefühl und Emotionen reingesetzt wurden.

Die Gestaltung und Gliederung ist sehr gut gelungen und wurde wundervoll umgesetzt. Die bunten Illustrationen setzen das Ganze sehr gut um und runden das Buch sehr schön ab.

Die Geschichten sind sehr feinfühlig und auch sehr unterschiedlich. Man findet hier sehr starke und auch ermutigende Ansätze und bewegende Momente. Es wird alles sehr kindgerecht beschrieben und man kann den Geschichten und Erlebnissen gut folgen. SchulClowns und auch das Dahinter wird hier sehr verständlich vermittelt und man bekommt hier einen sehr nahen Einblick. Man merkt dabei auch wie wichtig diese Arbeit ist und was es bewirken kann, wenn man einen Clown an seiner Seite hat.

Ich hätte mir als Kind auch einen solchen Clown gewünscht. Aber durch das Buch, kann sich jeder seinen Clown nach Hause holen und mehr dazu lesen und erfahren. So kann man durch die Geschichten lernen und gestärkt nach vorn blicken und sich auch ein bisschen Neugier und Kind sein bewahren. Liebevolle Botschaften werden hier vermittelt. Die Idee hinter diesem Buch ist einfach so wunderschön und man merkt, dass es ein richtiges Herzenprojekt ist und die Autorin voll und ganz dahinter steht.

Ich kann es einfach nur empfehlen und finde es einfach clownmäßigsuperstark...

Fazit:

Eine ermutigende, liebevolle und herzerwärmende Geschichten.

Die Sicht des Historikers
Rezension von yellowdog


von Moshe Zimmermann

Niemals Frieden?

Der Autor Moshe Zimmermann will sich mit seinem Buch als Historiker von den Journalisten abheben und umfassend darauf blicken, ob es zur derzeitigen Kriegssituation nach dem 7 Oktober 2023 Alternativen gegeben hätte.
Er betrachtet auch den Kontext, z.B. den Zionismus, die Siedlungspolitik, die 2Staatenlösung, selbstverständlich auch die Rolle Deutschlands und den Großmächten.
Besonders das letzte Kapitel des Buches, geprägt vom konstruktiven Pessimismus halte ich für sehr interessant.

Diskursvulnerabilität und die Gefahren
Rezension von yellowdog


von Frauke Rostalski

Die vulnerable Gesellschaft

Es handelt sich um ein interessantes Buch. Zunächst wird der Begriff der Vulnerabilität im Kontext gesetzt, besonders nach den Erfahrungen der Pandemiezeit und wie sich die Verletzlichkeit seitdem verschoben hat. Das wird zusätzlich durch Zitate verdeutlich z.B. von Byung Chul Han oder Svenja Flaßpöhler.
Die Berücksichtigung der Vulnerabilität kann dem Freiheitsempfinden entgegenwirken, die Risikobereitschaft und Widerstandskraft sinkt ggf.
Die Autorin Frauke Rostalski widmet sich auch dem Begriff der Diskursvulnerabilität am Beispiel der Diskussionen um den Ukrainekrieg und Waffenlieferungen sowie der Klimawandeldebatte. Dieser umfassende Ansatz ist überzeugend.

Wenn es stimmt, dass die Verletzlichkeitsempfindungen in der Gesellschaft zunehmen, sind Einschränkungen der individuellen Freiheit und vermehrt staatliche Überregulierungen wahrscheinlich.
Es ist wichtig, sich dem Bewusst zu sein und das gesellschaftlich zu diskutieren. Man muss damit umgehen.
Dieses Buch trägt dazu bei, auch wenn es nicht gerade ein Plädoyer für die Schutzrechte der Vulnerablen ist.

Verworrene Geheimnisse
Rezension von Sophie H.


von Adrienne Brodeur

Treibgut

Der siebzigste Geburtstag von Adam Gardner steht kurz bevor. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden, denn Adam Gardner ist nicht irgendwer. Adam ist bzw. war Professor und hat sein Leben dem Wal verschrieben. So träumt er immer noch davon, den Gesang der Wale zu entziffern. Sind die Walgeräusche nur bloße Grunz- und Rülpsgeräusche oder singen Wale ganze Opern? Adam glaubt fest an Letzteres und den Beweis möchte er pünktlich zu seinem Geburtstag antreten, um damit endlich die Berühmtheit zu erlangen. Sein Problem: Er leidet unter einer bipolaren Störung. Nimmt er immer brav seine Medikamente, ist alles in Ordnung. Aber die Medikamente machen ihn müde, sodass er nicht arbeiten kann. Also lässt er sie weg und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Aber die Geschichte handelt nicht nur von Adam, sondern auch von seinen Kindern Ken und Abby, die Adam alleine großgezogen hat, weil seine geliebte Frau kurz nach Abbys Geburt plötzlich verstorben ist. Aber hat Adam seine Frau wirklich so sehr geliebt? Oder wie kommt es, dass plötzlich ein weiteres Kind auftaucht, von dem bis dato niemand gewusst hat?
Das Buch strotzt nur so von verworrenen Geheimnissen. Niemand hat kein Geheimnis in petto. Schade, dass man als Leser sehr schnell die Geheimnisse durchschaut. Auf ein Überraschungsmoment wartet man vergebens. Die einzelnen Kapitel werden jeweils aus der Sicht einer Figur erzählt. Aber die Spannung, die üblicherweise aufkommt, wenn eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, blieb hier aus. Das Buch ist zwar nett zu lesen, aber die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen. Sie blieben alle blass und ich konnte mich mit keiner Figur identifizieren. Eine Entwicklung der Figuren findet nicht statt.
Sehr gut gefallen hat mir das Cover: zwei spielende Kinder am endlosen Strand. Die Farbgebung weißt schon darauf hin, dass sich etwas zusammenbraut. Der Titel „Treibgut“ hat sich mir überhaupt nicht erschlossen. Von mir daher leider nur 3 Sterne.

Rezension von Schlafmurmel


von Audio4You

Der Stalker Ein Sara Konrad Thriller

Sara Konrad ist nicht nur eine herausragende Scharfschützin bei der Bundeswehr, sondern auch eine starke Persönlichkeit, die sich nach einem traumatischen Unfall und einer anschließenden posttraumatischen Belastungsstörung zurück ins Leben kämpft. Die Begegnung mit Finya, einer ebenfalls schwangeren Frau, deren Mann unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, zieht Sara in einen Strudel aus Geheimnissen und Gefahr. Besonders Finyas Ex-Liebhaber Martin verhält sich zunehmend verdächtig, und als Finya plötzlich verschwindet, trifft Sara eine mutige Entscheidung: Sie nimmt die Verfolgung auf, ohne zu ahnen, dass sie einem psychopathischen Stalker gegenübersteht. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen. Es ist, als würde man in einen Sog gezogen und erlebt hautnah mit, wie Sara sich den Herausforderungen stellt. Die Emotionen sind greifbar, das Mitfiebern unvermeidlich. Besonders berührt hat mich die finale Szene, die tiefgründig und herzergreifend ist. Obwohl ich zuerst die Teile 2 und 3 gelesen habe, hat der erste Teil der Serie mich ebenso überzeugt. Er bietet wertvolle Hintergründe, die das Verständnis für die Charaktere vertiefen und die Gesamthandlung ergänzen. Jetzt warte ich gespannt auf Teil 4! Für alle, die Spannung, Tiefe und mitreißende Charaktere schätzen, ist 'Stalker' ein absolutes Muss. Ich kann diesen ersten Teil der Serie uneingeschränkt empfehlen!"

Rezension von brauneye29


von Lukas Hartmann

Martha und die Ihren

Zum Inhalt:
Martha hat es geschafft aus den ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohnstand zu kommen, Natürlich hat sie die Entbehrungen ihrer Kindheit nie vergessen, besonders die Zeit als "Verdingkind" bleibt in Erinnerung. Hier hat sie gelernt keine Schwäche zu zeigen, zu arbeiten ohne Unterlass, hart zu sich und den anderen zu sein. Das vermittelt sie auch ihren Söhnen, die es zu etwas bringen sollen. Erst ihre Enkel lehnen sich dagegen auf, um ein fr3eieres Leben zu leben.
Meine Meinung:
Mir war nicht bewusst, dass der Autor auch ein Stück seiner Familiengeschichte erzählt, das machte es im Nachgang beim Nachwort nochmal intensiver vom Empfinden. Es ist bewundernswert, wie Martha sich durchs Leben gekämpft hat, wobei sie im zweiten Teil nicht mehr so ein große Rolle im Buch spielt, da es dort dann doch mehr um die Kinder und Enkelkinder ging. Mir hat das Buch gut gefallen, denn der Autor bringt die Lebensverhältnisse und die Erwartungen der Protagonisten gut rüber. Der Schreibstil ist angenehm und liest sich sehr gut.
Fazit:
Hat mir gefallen

Rezension von Rebecca


von Toxische Pommes

Ein schönes Ausländerkind

Mal ernst, mal witzig erzählt „Ein schönes Ausländerkind“ von den Erfahrungen eines Migranten-Kindes, das zwar in dem ehemaligen Jugoslawien geboren, aber in Österreich aufgewachsen ist.

Man erfährt unter andrem von den Schwierigkeiten für die Eltern, von Alltagsrassismus (die Nachbarin, die Deutsch-Lehrerin, etc.) und von wohlmeinenden Leuten, die es vielleicht gar nicht so gut meinen.
Toxische Pommes zeigt die unterschiedlichen Lebensstandards auf – das wohlhabende Österreich und die kriegsgebeutelten Balkanländer – und wie schwer es ist, Anschluss zu finden, auch wenn man die gleiche Sprache spricht.

Was mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war wie unterschiedlich Mehrsprachigkeit – nicht nur im Buch – gewertet wird: Wieso ist es besser Deutsch-Spanisch aufzuwachsen als Deutsch-B/K/M/S?
Mein absoluter Lieblingssatz ist der letzte Satz auf Seite 133: „Ich habe sie daraufhin gefragt, wie sie es fände, wenn sie zu mir in die Apotheke käme und ich ihr das falsche Medikament gäbe, weil sie mir vielleicht einfach nicht so sympathisch ist.“

Dieses Buch liest sich in einem Rutsch durch und regt doch zum Nachdenken an.

Rezension von brauneye29


von Valerie Wilson Wesley

Todesblues

Zum Inhalt:
Shawn war auf die schiefe Bahn und jetzt ist er tot. Die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt aber seine Mutter will wissen, wer ihn umgebracht hat. Dafür sucht sie die Privatermittlerin Tamara auf und diese beginnt Fragen zu stellen.
Meine Meinung:
Die Grundidee des Buches hat mir schon gefallen und die Ermittlungen waren auch nicht uninteressant, genau wie die Lösung am Schluss. Dennoch fand ich das Buch eher zäh und wenig spannend erzählt. Ich würde das Buch als solide Krimikost bezeichnen.
Fazit:
Solide Krimikost

Rezension von brauneye29


von Rebekka Frank

Das Echo der Gezeiten

Zum Inhalt:
Tillas Welt ist das Meer, sie will nicht heiraten sondern frei sein und das ist 1955 eher ungewöhnlich. Als sie beim Tauchen ein altes Schiffswrack entdeckt, will sie das Geheimnis lüften, dass da hinter steckt. Auf einer Nordseeinsel suchen 1633 Nes und ihre Mutter Zuflucht bei den Beginen, doch die Inselbewohner wenden sich gegen die Frauen, zeitgleich erscheint am Horizont eine geheimnisvolles Schiff. Bringt es Glück oder Unglück?
Meine Meinung:
Ich hatte die Gelegenheit sowohl Buch als auch Hörbuch zu genießen und es war eindeutig ein Genuss. Das Buch hat einen tollen Schreibstil und die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Beim Hörbuch hatte ich ab und an das Problem zuzuordnen, in welcher Zeit ich mich gerade befand, das legte sich aber zum Glück relativ schnell. Ich fand das Hörbuch sehr gut gelesen.
Fazit:
Tolles Buch

Hat mir gefallen
Rezension von brauneye29


von Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma (Calderon und Rodriguez ermitteln 1)

Zum Inhalt:
An einem Strand auf La Palma wird ein nicht unbekannter Toter gefunden. Er ist erschlagen worden, hat es womöglich mit dem geplanten Hotelbau zu tun? Buchhändlerin Naira und Journalist Ben sind sich einig, dass sie der örtlichen Polizei auf die Sprünge helfen müssen. Als ein weiterer Toter aufgefunden wird, zeigt sich, dass alles irgendwie zusammenhängt.
Meine Meinung:
Das "Ermittlergespann" Ben und Naira fand ich sehr gelungen, interessante Protagonisten mit interessanten Facetten. Der Fall ist vielschichtig und interessant, da ist wirklich einiges drin, was die Tätersuche nicht so leicht gestaltet und das sowohl für die Polizei als auch Naira und Ben. Das Buch ist nicht hochspannend, aber dennoch so spannend, dass man relativ schnell durchs Buch kommt, weil man doch wissen will, was hinter den Morden steckt. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm.
Fazit:
Hat mir gefallen